Eine Frau zieht eine Dosis des Impfstoffes von BioNTech/Pfizer für eine Corona-Impfung auf (Archivbild). (dpa)

Seit diesem Dienstag stehen neue Corona-Impfstoffe zur Verfügung, die an die Omikron-Variante angepasst sind. hr-Corona-Experte Jan Eggers erklärt, was der Omikron-Booster bringt und für wen eine Impfung damit sinnvoll ist.

Was bringt der neue Impfstoff?

Hoffentlich einen besseren Schutz gegen das Omikron-Virus. Die Impfstoffe, die es bisher gab, waren gegen das ursprüngliche Corona-Virus entwickelt, das 2020 zu uns kam – das ist aber seitdem ein paarmal mutiert. Unangenehm ist, dass das Virus durch seine Mutationen auch die Eigenschaft erworben hat, einen bestehenden Immunschutz zu umgehen.

Der neue Booster-Impfstoff hat nun zumindest im Labor eine bessere Schutzwirkung gegen die Omikron-Variante BA.1 und schützt auch ein wenig besser gegen die aktuell vorherrschende Omikron-Variante Omikron BA.5 - obwohl es die noch nicht gab, als er entwickelt wurde. Ein Impfstoff, der auch schon an BA.5 angepasst wurde, kommt frühestens Ende des Monats.

Wenn bald ein noch aktuellerer Impfstoff kommt, sollte man da nicht besser warten?

Experten wie die stellvertretende STIKO-Vorsitzende Sabine Wicker sagen uns: besser nicht. Denn wer für einen weiteren Booster infrage kommt, sollte lieber jetzt den vielleicht nicht perfekten Schutz nutzen, als eine schwere Erkrankung zu riskieren, um auf den minimal besseren Booster zu warten.

Erneut boostern lassen sollen sich nämlich nur die, die ein besonders hohes Risiko haben: über 60-Jährige und Menschen mit Vorerkrankungen, bei denen der letzte Booster oder die letzte Infektion mehr als sechs Monate zurückliegen. Hessens Sozialminister Kai Klose sagt, vor allem Menschen in Pflegeheimen sollten sich mit den neuen Impfstoffen immunisieren lassen.

Ist schon genug Impfstoff da für alle?

Vermutlich ja. Es gibt im Moment zwei Impfstoffe und in Hessen kommen in dieser Woche rund eine halbe Million Impfdosen an, und in der nächsten Woche nochmal eine gute halbe Million. Die reichen fast schon für das Fünftel der Bevölkerung, das sich impfen lassen sollte und impfen lassen will – so schätzt das eine Modellrechnung des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Vereinigung (ZI).

Das ZI hat übrigens auch errechnet, dass wir die Impfstoffe gar nicht so schnell verimpfen können: bis alle, die infrage kommen, den neuen Booster haben, werden wohl zwei bis drei Monate vergehen.

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