Neapel Eintracht Randale Polizei

Schwere Krawalle haben das Achtelfinal-Rückspiel von Eintracht Frankfurt in der Champions League in Neapel begleitet. Die Randalierer waren aber keine Fans, meint unser Kommentator: Die Frankfurter Fans unterstützen ihr Team - massiv, lautstark. Aber eben ohne Gewalt.

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Die Fans waren sauer, stocksauer. Einen Ausschluss auf diese Art hatte es nie gegeben. Aber keiner der Frankfurter Fans wäre deswegen so sauer, dass er Schaufensterscheiben einschlägt oder Autos in Brand setzt. Das waren andere. Das waren keine Fans von Eintracht Frankfurt. Also schon mal gar nicht die Fans. Wenn 99 Prozent aller Autofahrer auf der Autobahn Richtgeschwindigkeit fahren, aber nur zwei Idioten meinen, sie müssten sich ein Rennen mit 250 Stundenkilometern liefern, dann sind die Autofahrer per se auch keine Raser.

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Sportsoziologe Pilz: "Man hätte sehr viel mehr entschärfen können"

Neapel Krawalle (IMAGO/ZUMA Press)
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Was Fans, vor allem von Eintracht Frankfurt, zeigen wollen, ist, wie sie eine Mannschaft unterstützen können. Massiv. Lautstark. Gerne mit Gebrüll. Aber ohne Gewalt. Alle sollen staunen über ihre geilste Mannschaft der Welt, die mit den geilsten Fans. So wie im letzten Jahr in Barcelona oder Sevilla. Das, was in Neapel passiert ist, wäre ohnehin passiert. Gewaltbereite Schläger hätten sich wie immer dort, wo aus ihrer Sicht Randale angebracht ist, unter die richtigen Fans gemischt, um so, quasi getarnt, zuzuschlagen.

Hooligans, denen das Spiel reichlich egal ist

Heute ist mitunter zu hören, dass es den Eintracht- Fans peinlich sei, was in Süditalien abgegangen ist. Nichts ist daran peinlich. Schämen kann sich nur jemand, der einer Gruppe angehört, aus der Gewalt passiert. Diese Gewalt kam aber aus keiner Fan- Gruppierung, es waren Hooligans, denen im Übrigen die Spielkunst eines Kolo Muani reichlich egal ist. Hauptsache Masse Mensch, reintauchen, zuschlagen. Und: Ja, ganz sicher waren auch Frankfurter unter den Randalierern in Neapel. Aber dass die da jetzt hingehen und einfach mal so zuschlagen, ist dann wohl zu einfach gedacht.

Ganz sicher ist eine Provokation voraus gegangen, denn die neapolitanischen Chaoten haben schließlich schon sehnsüchtig auf ihre Brüder im Geiste aus Frankfurt gewartet. Und auf die aus Bergamo. Die sollen nämlich eine ganz besondere Schlagverbindung zu Frankfurtern und gegen Neapolitaner haben. Was da unten passiert ist, war das Allerletzte. Und sehr wahrscheinlich waren auch irgendwie geartete Eintracht-Anhänger dabei. Aber es waren nicht die Frankfurter Fans.

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5 Kommentare

  • zurück an die Redaktion: Wenn es sich beim Rundfunkbeitrag nicht um Steuergeld handelt, dann kündige ich hiermit meinen Vertrag. Geht nicht? Also doch Steuer!

    Es macht den Rundfunkbeitrag übrigens undemokratisch, für etwas bezahlen zu müssen, auf das man keinen Einfluss hat. Und dann gibt es nicht mal liberale oder konservative Sendungen, keine Live-Fragestunden, fast nie die Möglichkeit zum Kommentarschreiben, selten Regierungskritik und keine Selbstkritik seitens des hr.


    Anmerkung der Redaktion:
    Lieber Herr Finkbeiner, es tut uns leid, dass Sie das so wahrnehmen. Wir können das leider nicht ganz nachvollziehen, weil Sie uns und andere Landesrundfunkanstalten telefonisch und jederzeit per Mail oder Kontaktformular erreichen können. Kommentarfunktionen gibt es auf den Webseiten ebenso immer wieder und in den Sozialen Medien sowieso. Auch Kommentare (und darin auch Kritik) zu aktuellen politischen Themen finden sich häufig in unserem Programm. Vielleicht können Sie ihre Kritik ja ein wenig präzisieren. Die Meinung unserer Hörerinnen und Hörer ist uns wichtig und wir nehmen konstruktive Kritik immer ernst. Also: Schreiben Sie uns gerne über unser Kontaktfromular: https://www.hr-inforadio.de/kontakt/index.html


    Zum Rundfunkbeitrag, der immer noch keine Steuer ist, hier noch einige Informationen: https://www.rundfunkbeitrag.de/der_rundfunkbeitrag/solidarmodell/index_ger.html

  • Ich finde auch wenn im Stadion schon Randalierer sind und mit Bannern und Gesang, Bengalos, usw. Unterwegs sind und die Fans die ein faires Spiel sehen wollen mit hingezogen werden ist eine Frechheit.
    Mein Vorschlag:
    Block komplett räumen,.
    Die die nichts dazu können und raus müssen sollten den Idioten mal richtig eins hinter die Ohren hauen damit sie sich vielleicht überlegen was sie da machen.

  • Das von DFL und Eintracht Frankfurt bezahlte Fanprojekt sollte einmal auf seinen Sinn hinterfragt werden. Diese gut bezahlten Mitarbeiter reisen überall hin mit und könnten mit kluger Investigation und Berichterstattung für Lösungsansätze sorgen. Aber außer lauten Parties an der Louisa leistet diese Streetworker-Truppe sehr wenig.

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